beginn des cyberspacezeitalters Das Geschriebene Wort muss wahrscheinlich als die Urschöpfung virtueller Realität

angesehen werden. Hier wird erstmals der Prozess des Sendens und Empfangens ausgelöst. Das gedruckte Wort regt seit jeher unsere Phantasie in besonderer Weise an. Es kann von den Lesern zu beliebigen Zeiten und an beliebigen Orten aufgenommen werden. Menschen, die lesen und schreiben können, denken anders, als nicht alphabetisierte Menschen und haben auch ein anderes Selbstbewusstsein.

Der Beginn des Cyberspace-Zeitalters wird auf das Jahr 1268 datiert. Damals führte der Franziskaner Roger Bacon dreidimensionale Bilder in die religiöse Kunst ein, um die Erlebnisse Jesu und seiner Jünger noch lebensnäher darzustellen. Er malte täuschend echte Balkone, Bogengänge, Fenster und Bibelszenen auf die Kirchenwände. Dabei entstand ein ganzes virtuelles Universum mit zahlreichen Bezügen und Verzweigungsoptionen, vergleichbar den Links im Internet. Für viele Forscher bedeutet das Kino einen wichtigen Entwicklungsschritt im Bereich virtueller Realitäten. Rannten früher noch die Menschen aus den Kinos, wenn auf der Leinwand Züge direkt auf sie zufuhren; ist die TV-Übertragung heute als Abbild der Realität anerkannt. Die Verwechslung von Realität und Fiktion scheint im Cyberspace heute noch nicht wahrscheinlich. Durch die noch oft schlechte Bildqualität wird man ständig daran erinnert, dass dies ein Abbild der Realität sein soll. Das wir uns noch in der Gründerzeit befinden zeigt, dass der grösste Teil der Bevölkerung noch nicht an dieser Entwicklung teilnimmt, sie sogar für überflüssig hält - wie vor 40 Jahren das Telefon. Trotzdem enstehen in diesem Medium zweifellos neue Dimensionen für das menschliche Leben.



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