vom verschwinden der orte Im Netz ist eine eigene funktionierende Kultur entstanden, die sich ihre eigenen

sozialen Regeln geschaffen hat, und vielen Menschen einen neuen Lebensraum bietet, der sich immer mehr vom realen Leben der realen Stadt abkoppelt. Die Gesellschaft fällt auseinander, da sich die Masse nicht länger in ihrer Gesamtheit organisieren lässt. Ihre Kommunikation globalisiert sich aber gleichzeitig. Die Differenz zwischen öffentlicher und privater Kommunikation fängt an zu schwinden. Medien verbinden sich zu einem digitalen Netzwerk der Weltkommunikation mit dezentraler Verfügbarkeit eines globalen Wissens.
Cyberspace eröffnet eine neue Lebenswelt, doch es wird davon abhängen, welches Gemeinwohl, welche Öffentlichkeit, welche Kultur der Differenz hier zum Zuge kommt, um eine Lebenswelt zu schaffen, in der alle existieren können und in der auch das biologische Überleben auf diesem Planeten nicht weiter gefährdet ist. Cyberspace scheint, weil er eine neue Lebenswelt anbietet, die Chance zu bieten, alles neu zu machen, die Vergangenheit und die sozialen Probleme der Gegenwart hinter sich zu lassen. Investitionen von Kapital, Zeit und Leidenschaften werden möglicherweise jene in den Cyberspace reduzieren, die man für die Gestaltung der wirklichen Welt einsetzt. Arbeitsplatz- und Standortsicherung in einer globalen Ökonomie können ebenso wie die Faszination, die von der neuen virtuellen Lebenswelt und ihren neuen Handlungs- und Kommunikationsformen ausgeht, dahin führen, dass wir die Wirklichkeit der Gleichgültigkeit überlassen, dass das Leben im Raum der Orte und das im Raum der Datenströme immer weiter auseinander driftet. (aus: Virtueller Raum oder Weltraum? Verlag Heinz Heise, Hannover) Dies führt zu einer neuen Welt der Tele-Existenz, die das Gefühl der Ortlosigkeit weiter vorantreibt. Es ist eine Tele-Urbanität am entstehen.



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